Der Freitaucher

Andere lähmt die atemlose Stille. Christian Redl lebt intensiver in ihr für sechs bis sieben Minuten. Der Österreicher gilt als Exzentriker in der Szene. Neulich tauchte er in eine der Kalksteinhöhlen auf der mexikanischen Halbinsel Yucatán. Draußen Gestrüpp und Mücken, drinnen eine Zeitlang klares Süßwasser – dann nichts als ein mystischer Nebel aus Schwefelsulfat. Redl schaffte die 60 Meter zum Grund. Apnoetaucher finden den Sinn des Lebens in Tiefen- und Streckenrekorden. Durchschnittsatmer, die Luc Bessons „Im Rausch der Tiefe“ sahen, haben ein Bild davon. Redl hängt an keinem Zugschlitten, wenn es abwärts geht.

erschienen in:
– Silent World

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